Die Hoffnung auf den Klassenerhalt ist beim VfL Nordstemmen nach dem 2:1 am Dienstag in Stadthagen so groß wie lange nicht. Die Mannschaft von Malte Petzold hat sich in der Bezirksliga 3 mit bewundernswerter Moral auf Platz 13 vorgearbeitet und würde Stand heute eine zweite Chance in der Relegation bekommen – wie in der vergangenen Saison, als Thomas Siegel noch Trainer war. Doch vier Spieltage vor Schluss erscheint angesichts der starken Form trotz vier Punkten Rückstands auf den VfL Bückeburg II auch der Sprung auf den ersten Nichtabstiegsplatz realistisch. Dazu ist allerdings ein Heimsieg am Sonntag im Kellerduell gegen Germania Grasdorf ein Muss. „Ich hoffe natürlich sehr, dass wir so die Punkte aus Stadthagen vergolden“, sagt Petzold. „Das war eine geschlossene, geile Mannschaftsleistung. Man hat gesehen, dass da elf Leute auf dem Platz stehen, die das gleiche Ziel haben.“
Freilich schaue man auf die Tabelle, „die Stimmung nach der Partie in Stadthagen war entsprechend super“, sagt Petzold, der indes zugleich mahnt: „Wir haben gesehen, was möglich ist, wenn man 90 Minuten lang konzentriert spielt, dürfen nun allerdings nicht zu euphorisch sein.“ Auch gegen die Germania gelte es, individuelle Fehler so gut es geht zu vermeiden. „Dann haben wir alles selbst in der Hand“, betont Nordstemmens Trainer mit Blick auf das Restprogramm. Für sein Team geht es noch nach Obernkirchen (10.), zu Hause gegen den TSV Algesdorf (6.) sowie gegen den SC Rinteln (14.). Und sollte es beim Status quo und der Relegation bleiben, „dann werden wir es da definitiv schaffen“, sagt Petzold.
Beim Gegner werden für den Saisonendspurt die Kräfte gebündelt: „In den restlichen Spielen werden nur noch diejenigen Jungs auflaufen, die 100 Prozent Einstellung mitbringen“, sagt Teammanager Jürgen Engelhard. Dafür reisen mit Tim Engelhard (Osnabrück) und Chandrip Badwal (Greifswald) auch wieder zwei Studenten an, zudem werden auch Routiniers aus der Ü 32 reaktiviert: „Im Training haben sich Florian Toussaint, Björn Weihmann, Dominik Hartmann und Christian Metzner absolut vorbildlich eingebracht, und wir versuchen, sie in den Kader zu bekommen. Mit ihre Qualität, Erfahrung und Ruhe werden sie der Mannschaft helfen.“ Klar ist eines: „In Nordstemmen müssen wir gewinnen, sonst gehen bei uns die Lampen aus“, sagt Engelhard.
Der Teammanager zeigt sich realistisch, allerdings nicht hoffnungslos: „Wir haben miese Voraussetzungen und hatten zuletzt auch eine miese Performance, aber wir glauben fest daran, dass wir noch eine Chance haben, die Wende schaffen können. Und dass es sich lohnt zu kämpfen.“ Und Engelhard freut sich auch über die Rückendeckung des Vereins: „Die haben dem Funktionsteam das Vertrauen ausgesprochen und stehen voll hinter uns.“ Lob gab es vonseiten Engelhards für die beiden Trainer Klaus Komning und Jan Hentze: „Sie stellen zuerst immer sich selbst infrage, aber wenn alle im Kader eine Einstellung wie Klaus und Jan hätten, wären wir nie in diese Lage gekommen“, betont der Teammanager.
Mit freundlicher Genehmigung der Leine-Nachrichten / Autor: Ulrich Bock
VfL Nordstemmen
SV Germania Grasdorf
27. Spieltag, Bezirksliga Hannover Staffel 3